Medea ist eine der schillerndsten Frauen der antiken Mythologie. Sie handelt, sie geht Risiken ein, sie liebt und sie macht sich schuldig. Cordan erweckt diese starke, große Frauengestalt zu neuem Leben: In einer sehr ästhetischen, rhythmischen Sprache entführt er uns in die abenteuerliche Welt der Argonauten und der Eroberung des Goldenen Vlieses. Zugleich erzählt er von der Geburt einer neuen Epoche, aus der mythologischen entsteht die Welt des Logos, des Lichtes, die hellenische Welt. Der Roman handelt damit gewissermaßen von der Geburtsstunde Europas.
Aus dem weiten Komplex der Medea-Mythen wird hier gewissermaßen nur der Anfang erzählt, die abenteuerliche Reise, das Kennenlernen und die Liebe Jasons und Medeas.
Wolfgang Cordan (1909–1966) war Schriftsteller, Sprachforscher, Naziverfolgter, aktiver Widerstandskämpfer. Sein Roman »Medea oder Das Granzenlose« erschien erstmals 1952.
Das Covermotiv und die weiteren Grafiken im Buch wurden für die Originalausgabe angefertigt und stammen von Kurt Craemer.