Eine Streitschrift
Nur wenige Kinder bildungsferner Schichten (Bifs) besuchen weiterführende Schulen, geschweige denn Hochschulen. Während die Gymnasialempfehlung für Akademikerkinder die Regel ist, ist sie bei ersteren die Ausnahme, die schon in der Grundschule durch ›besondere Begabung‹ gerechtfertigt werden muss.
Kriminalpsychologische Aufsätze und Essays
Eine Anthologie der wichtigsten und besten Aufsätze von Erich Wulffen, einem der »Väter« der deutschen Kriminalpsychologie, herausgegeben von Jürgen Seul und Albrecht Götz von Olenhusen.
Dargestellt nach den Akten des Auswärtigen Amtes
Unmittelbar nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde Karl Kautsky von der Reichsregierung beauftragt, die Akten des Auswärtigen Amtes über den Ausbruch des Krieges herauszugeben: die gesamte diplomatische Korrespondenz des Deutschen Reiches mit den europäischen Regierungen.
Nachdem Wulffen bereits 1907 eine Studie über den Hochstapler Manolescu mit dem Titel »Manolescu und seine Memoiren« verfasst hatte, veröffentlichte er 1923 eine psychologische Studie über den Typus des Hochstaplers. Bei keiner Verbrechensart lasse sich der fließende Übergang von sozialer Betätigung zu unsozialer anschaulicher und dem Laien überzeugender darstellen als beim Betrüger, speziell beim Hochstapler. An Beispielen wie dem Hauptmann von Köpenick, Ignaz Strassnoff, Cagliostro und Thèrése Humbert führt Wullfen die Hochstapelei auf eine »Störung im Selbsterhaltungstrieb« – speziell bei den Unterarten Erwerbstrieb, Verheimlichungs- und Verstellungsinstinkt – zurück. Als Ursache verweist er insbesondere auf Fehler in der kindlichen Erziehung: »Zahlreiche Suggestivlügen sind durch die Frage: ›Wer hat das gemacht?‹ in der Kinderstube angerichtet worden.«