Roman
Berlin in den Goldenen Zwanzigern: Die »Medizinisch-astrologische Heilanstalt« brummt. Aber der Geschäftserfolg hat einen faden Beigeschmack für Dr. Abba, den hundertelfjährigen Sterndeuter, und Dr. Quaß, den jungen Mediziner: Sind sie hier noch Astrologe und Arzt? Oder nur noch gutdotierte Spielzeuge des neusten Fimmels? Kaum beschließen sie trotzig, ihre Kunst ganz ohne geschäftsträchtige Flunkereien auszuüben, kommt es zu Mord und Totschlag …
Max Mohr war ein großer Humorist und sein temporeicher, satirischer Berlinroman von 1928 über Großstatdtleben, Geschlechterkampf, Rassismus, Wissenschaft und Astrologie, einen Mord und die Liebe ist ein bis heute frischer Text. Natürlich auch, weil sein Berlin der leeren Umtriebigkeit, der beliebigen Prominenz, der schnell konsumierten Moden, der Reichen und der Armen, das Wiederaufkommen der Esoterik auch heute, noch oder wieder, aktuell sind. Vor allem aber ist es seine, wie die FAZ anlässlich der ersten Wiederveröffentlichung schrieb, »präzise Sprache, die mit wenigen Strichen Menschen, ein Milieu und die Epoche charakterisiert«.
Wenn Sie schon mal reinhören wollen: Eine Lesung von »Venus in den Fischen« vom Schweizer Radio DRS.